Quindell Orton
Tanzschaffende
Quindell Orton ist eine Kunstschaffende, die seit 2016 in München lebt (Deutschland seit 2013) und dort auftritt, forscht, vermittelt und produziert. Sie wurde in Subiaco/Noongar Land geboren (das Volk der Whadjuk sind die traditionellen Besitzer, deren Land nie abgetreten wurde, Australien). Quindell wollte Schauspielerin werden, doch dann sagte jemand bei einem Vorsprechen an einer Kunsthochschule: "Aber sieh dir diese Füße an", und seither praktiziert sie zeitgenössischen Tanz.
Nach ihrem Abschluss an der Western Australian Academy of Performing Arts mit einem Bachelor of Arts in Tanz arbeitete Quindell mit Künstlern wie Anna Konjetzky (DE), Superyoutour (DE), Moritz Ostruschnjak (DE), Chrissie Parrott (AU), Stefan Dreher (DE), Sebastian Hirn (DE), Evandro Pedroni (BR), Christiane Huber (DE), Lena Grossman (DE) und Oliver Zahn/Hauptaktion (DE) und ist Mitbegründerin des alternativen Tanztheaters Anything Is Valid (2008-2018). Sie war international auf Tournee (Auftritte bei Impulse, Augenblick mal, Reaktor Shanghai, Sommerszene Salzburg, Bipod Festival, Prisma Festival usw.).
In ihrer Praxis interessiert sich Quindell dafür, wie der theoretische Diskurs mit dem Körper als Forschungs- und Verständnisinstrument interagiert. In ihrer Praxis betrachten sie den Körper als poröses und empfindungsfähiges Gebilde, das sich in spezifischen Kontexten befindet und in ein größeres Ökosystem verstrickt ist. Sie sucht nach der Besonderheit des Körpers, danach, wie der Körper Bereiche der Assoziation eröffnen kann, und ist ständig auf der Suche danach, wie ihre Praxis sich aktiv auf den Status quo bezieht und diesen verändern kann.
Im Jahr 2021 schuf Quindell "Naming Fiction", ein gemeinsam mit Varinia Canto Vila verfasstes Werk, in dem sie sich mit den verschiedenen Formen von Fiktion befasst und dabei vor allem die sozio-politischen Fiktionen untersucht, die wir konstruieren und somit die Macht haben, sie zu rekonstruieren. Sie arbeitete mit Anna Konjetzky für "We Are Here", Moritz Ostruschnjak für "Yester:now" und Christiane Huber für "Wonder" und "We Call Wonder" zusammen.
Quindell ist seit drei Jahren ein Kernmitglied des Forschungsprojekts der Nomadic Academy und moderiert das Praxis- und Wissensaustauschprogramm des Playgrounds, das eine Forschungslinie der Nomadic Academy im Bereich des queeren, feministischen Diskurses fortsetzt. Quindell hat ein Forschungsprojekt 'Practising Ruptures' (gefördert von der Stadt München), in dem sie Studiopraktiken und Interventionen im öffentlichen Raum entwickelt, die versuchen, Systeme der Unterdrückung wie Geschlechterbinarismus, Speziesismus, Kapitalismus, Rassismus usw. zu unterbrechen. Derzeit konzentriert sich ein Teil ihrer Forschung auf die Frage, wie Pflege in Arbeitskontexten nährstoffreichere Systeme schaffen kann.